Auf einen Überblick über die Designtrends bei metallischen Oberflächen folgt ein Vortrag zur nachhaltigen Zukunft im Bereich der dekorativen Systeme. Der Fokus liegt hier auf Technologien, die keine Chrom(VI)-Verbindungen enthalten. Dekoratives dreiwertiges Chrom mit chrom(VI)-freier Nachbehandlung besitzt bereits eine breite Akzeptanz bei den OEMs. Die farbliche Vielseitigkeit von dreiwertigem Chrom in Verbindung mit satinierten Oberflächen bietet den Designern viel kreative Freiheit. Basierend auf der Leistung in kritischen Tests wie CASS, NSS und Farbstabilität ist das vollständig chrom(VI)-freie Dekorsystem der bevorzugte Ersatz.
In jüngster Zeit haben einige Automobilhersteller damit begonnen, chrom(VI)-freie Dekorationsverfahren für die Produktion von Fahrzeugteilen vorzuschreiben. Neue, innovative Messmethoden erleichtern und ermöglichen die Anwendung. Auch die Nutzung einer chrom(VI)-freien Passivierung zeigt ähnlich gute passivierende Eigenschaften wie eine chrom(VI)-haltige Passivierung.
Mit einer nachhaltigen, zirkulären Beizalternative in der Kunststoffmetallisierung befasst sich der folgende Beitrag. Die Beize als Vorbehandlung der zu galvanisierenden Kunststoffoberflächen ist unumgänglich, um eine Verankerung der Metalloberfläche möglich zu machen. Der Beizschritt beinhaltet starke Oxidationsmittel, traditionell chrom(VI)-basiert. Aufgrund der ökotoxikologischen Bewertung von Chrom(VI)-Verbindungen wird auf alternative Verfahrensschritte gesetzt. Aufgrund diverser Schwierigkeiten konnte sich jedoch im Vergleich zur Chromschwefelsäurebeize bisher kein System durchsetzen. Ein neuer, viel versprechender Ansatz ist eine Technologie auf Basis von gelöstem Ozon.
Es folgt die Vorstellung eines weiteren modernen, dekorativen Prozesses zur Vorbehandlung von Kunststoffen, der von der Vorbehandlung bis zur Endschicht vollständig chrom(VI)-frei ist und alle regulatorischen Vorgaben erfüllt. Der Schwerpunkt liegt hier auf einer Mangan-basierten Kunststoffvorbehandlung mit neuartigem, Pd-freien Katalysatorsystem, durch das der Prozessablauf deutlich vereinfacht und verkürzt wird.
Ein weiteres Verfahren zur Kunststoffvorbehandlung ohne Beize verlagert diesen Prozessschritt in die Spritzgießmaschine. Warum dadurch alles sauber wird, weniger Energie erfordert, die Ausschussquoten und darüber hinaus die Kosten senkt, wo aber auch die Grenzen und Herausforderungen des Verfahrens liegen, wird im Vortrag diskutiert.
Auch der abschließende Vortrag behandelt die nachhaltige Kunststoffmetallisierung für die Automobilindustrie ohne Chrom(VI) und PFAS und präsentiert in diesem Zusammenhang eine vergleichende Carbon-Footprint-Studie.